Ostern 2022 - Rückblick
Ostern 2022 – Rückblick
Ostern ist in unserer christlichen Kultur das wichtigste Fest, das alljährlich auch in unserer Kirchengemeinde feierlich begangen wird. Es ist ein Fest, das im Frühjahr stattfindet, wenn alles Leben in der Natur zum Erblühen kommt und wir alle hoffnungsvoll und froh die Osterbotschaft in uns wirken lassen können. An Karfreitag erinnern wir uns an das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz und die damit verbundene Leidensgeschichte, wie sie im Markusevangelium, Kapitel 14 und 15, erzählt wird. Recht drastisch schilderte unsere Pfarrerin, Frau Gnamm, in ihrer Predigt die Ereignisse im Garten Gethsemane und auf Golgatha, indem sie zur Veranschaulichung Gräueltaten beschrieb, wie man sie aus den täglichen Nachrichten der Kriegsschauplätze in der Ukraine erfahren kann. Qualvolles, unmenschliches und brutales Vorgehen der Verantwortlichen bei Jesu Kreuzigung und sinnloses Töten, Zerstören und Vernichten durch die Kriegstreiber in der Ukraine, zwei unterschiedliche Schauplätze, aber dennoch in der gnadenlosen Unbarmherzigkeit miteinander vergleichbar. Diese Dramatik weckte bei den Gottesdienstbesuchern starke Emotionen. Eine Karfreitagspredigt mit Tiefgang und Nachhall!
Umso froher durften wir dann die Auferstehung Jesu am Ostersonntag im Frühgottesdienst um 6.00 Uhr feiern - wie schon in den vergangenen Jahren, beginnend am Feuer vor der Kirche im Dunkeln mit Textlesungen und Gesängen. Die Osterkerze wurde am Osterfeuer entzündet und im Gefolge der Gemeindemitglieder in die dunkle Kirche getragen. Hier wurde die Osterbotschaft verkündet, wie sie im Markusevangelium, Kapitel 16, zu finden ist, eingerahmt von Lied- und Textbeiträgen. Durch das Anzünden der Handkerzen, die an die Gemeindemitglieder verteilt wurden, erhellte sich nach und nach die Kirche, so dass man symbolhaft den Auferstehungsprozess nachspüren konnte. Der dunkle Tod Jesu wird durch seine Auferstehung zum hell erleuchteten Licht. Licht, das uns alle berühren soll, das uns Kraft, Hoffnung und Zuversicht geben soll, nicht nur in unserer eigenen Dunkelheit, sondern vor allem auch mitten im Krieg, mitten in der Flucht, mitten in der Trostlosigkeit, in der Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit!
Die Freude über die Auferstehung wurde nach dem Gottesdienst verstärkt durch das gemeinsame Singen „Christ ist erstanden“, das traditionell am von Familie Wagner liebevoll geschmückten Osterbrunnen auf dem Marktplatz stattfindet. Auch ein im Freien improvisiertes Frühstück, zu dem noch zahlreiche Gemeindemitglieder verweilten, gab diesem Osterfest Glanz und Wärme.
Allen Helfer/innen, die in die Organisation eingebunden waren, vor allem Karin und Gerhard Klos, sei an dieser Stelle ganz herzlich gedankt.
Christl Beringer