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Grußwort aus dem Gemeindebrief

Müller

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

„und wie sagt man…?“ werden die kleinen Kinder gefragt, wenn sie beim Metzger ein Stück Fleischwurst bekommen oder von der Nachbarin eine kleine Süßigkeit. Danke zu sagen, wird uns ganz früh schon beigebracht und vielleicht befähigt es uns ja dann auch dazu, Dankbarkeit zu empfinden. Und wissen Sie was? Dankbarkeit macht auch noch glücklich.

 

Aber wie ist man eigentlich dankbar? Wir sind dankbar, wenn wir uns darüber bewusst werden und wertschätzen, was gut ist: wir tun dies im Herbst immer ganz bewusst, wenn wir miteinander das Erntedankfest feiern. Wir alle leben von der Ernte und in diesem Jahr haben wir aufs Neue erfahren, dass eine gute Ernte bei Weitem nicht selbstverständlich ist und wie dankbar wir auch sein müssen um ausreichend Regen und Wasser.

 

Und gleichzeitig zu der Ernte von Getreide, Obst und Gemüse gibt es ja auch noch eine andere Form der Ernte: für „Lebens-Mittel“, die uns zum Leben helfen, eben nicht nur Nahrungsmittel. Freundschaften etwa sind so ein „Lebens-Mittel“, oder Menschen, die einem vertrauen; oder auch einfach nur gesunde Füße, die uns von A nach B bringen

Vielleicht haben Sie ja Lust, sich ein paar Momente Zeit zu nehmen und über Ihre ganz eigene Ernte nachzudenken: Was ist mir gelungen, was war vielleicht sogar noch besser als erwartet? Wo ist auch etwas missglückt, aber es blieb zum Glück ohne gravierende Folgen? Wo wurde etwas weniger, aber es bleibt doch genug? Gab es eine freudige Überraschung, völlig unerwartet? Was kann und bekomme ich ganz selbstverständlich und ohne Mühe? Wann habe ich das letzte Mal aus vollem Herzen Danke gesagt?

 

Ich wünsche Ihnen, dass Sie beim Nachdenken über die Fragen Geschenke in Ihrem Alltag entdecken. Und vielleicht feiern Sie dieses Erntedankfest auch als ein persönliches Dank-Fest und erleben, dass auch Belastendes leichter zu tragen ist, wenn man sich der eigenen Schätze und Lebens-Mittel bewusst ist und dankbar dafür.

 

Ich wünsche Ihnen die Kraft der Dankbarkeit, und dass Gott Ihnen jeden Tag neu mindestens einen Anlass gibt, zu danken. Gott segne Sie!

 

Ihre Pfarrerin Bärbel Gnamm


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